Qualitätsstrategie und –ziele
Das See-Spital bietet qualitativ hochwertige, flächendeckende, wohnortsnahe und umfassende medizinische, pflegerische sowie therapeutische Versorgung unserer Patientinnen und Patienten.

Das Gesundheitswesen befindet sich aktuell in einem grossen Wandel, Herausforderungen wie Digitalisierung, Fachkräftemangel, Tarifentwicklung rücken immer mehr in den Fokus der Spitäler.

Das See-Spital hat sich in den letzten Jahren sehr intensiv mit einer neuen Zukunftsvision und -Strategie auseinandergesetzt, ist wichtige Kooperationen mit starken Partnern eingegangen und hat die Zusammenarbeit mit den Zuweisenden sowie den Belegärztinnen und Belegärzten intensiviert.
Starke Partnerschaften und eine enge Vernetzung mit den regionalen Haus- und Belegärzt*innen unterstützen unsere Vision: Etablierung des See-Spitals als DEN Gesundheitscampus am linken Zürichseeufer.

Für ein vernetztes, qualitätsbewusstes und bevölkerungsnahes Regionalspital ist es wichtig, die passenden Merkmale zu erarbeiten und diese sowohl intern wie auch extern zu leben und zu verankern.
Hohes Qualitätsbewusstsein ist für das See-Spital selbstverständlich, in unserem Fokus steht die holistische Betrachtung unserer Patientinnen und Patienten. 

Unterstützt durch unsere Partnern und Kooperationen (Brustzentrum Zürichsee, Carefit, Hirslanden Gruppe, Neurozentrum Horgen, Praxis Orthopädie Zürichsee, Policlinic, Sportsmed reCover, Tertianum Residenz, Spital Triemli, BMG Bellevue Medical Group, Unilabs sowie Uroviva und Universitätsspital Zürich) behandeln wir unsere Patientinnen und Patienten in allen Lebenslagen: vor, während und nach der Schwangerschaft und Geburt, über die ambulanten Sprechstunden, Therapien und ggf. den Notfall bis ins hohe Alter - stets professionell, persönlich, zuvorkommend und auf Augenhöhe.

Ein essenzielles Qualitätsziel ist die Einführung und Implementierung des Qualitätsmanagementsystems unter Einhaltung der nationalen Bedingungen.

Zwei bis drei aktuelle Qualitätsschwerpunkte

Mit der Implementierung des elektronischen Patientendatenmanagementsystems (PDMS), der Weiterentwicklung des Qualitätsmanagementsystems im Rahmen der Spitalplanung 2022-2024 und den beiden Re-/ Zertifizierungen (der Zertifizierung der reCover Sportmedizin durch Swiss Olympic sowie der Re-Zertifizierung der Intensivstation durch SGI-SSMI) hat das See-Spital die wichtigsten Schwerpunkte der Qualitätsentwicklung im Berichtsjahr 2023 sehr gezielt gesetzt.

Erreichte Qualitätsziele

Im Jahr 2023 hat das See-Spital sich auf folgende  Qualitätsziele fokussiert: 

Re- und Zertifizierungen:
Unsere Intensivstation wurde erfolgreich und ohne Auflagen durch die Schweizerische Gesellschaft für Intensivmedizin (SGI-SSMI) re-zertifiziert. 
Im Rahmen des Leistungsauftrag URO1.1 (Prostatakarzinom) wurde das See-Spital von einem externen Auditor mit positivem Ergebnis geprüft. Verbesserungsmöglichkeiten wurden aufgenommen und angegangen.
Darüber hinaus wurde die reCover Sportmedizin durch Swiss Olympic zertifiziert. ReCover Sportmedizin ist eine Kooperation des See-Spitals und der Policlinic Horgen.

Patientendatenmanagementsystem (PDMS):
Mit der Implementierung des elektronischen Patientendatenmanagementsystems (PDMS) wurde ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Digitalisierung für das See-Spital und insbesondere für die IPS-Abteilung gemacht.

EPD:
Nach der erfolgreichen Zertifizierung durch KPMG in 2022 konnte das EPD (Elektronisches Patientendossier) in Betrieb genommen  und die relevanten Bereiche des See-Spitals angebunden werden. Zu dem EPD-Onboarding gehörten auch interne Schulungen des Personals. 

Optimierungen:
Das Thema Optimierung hat das See-Spital in dem Jahr weiterhin sehr stark beschäftigt und das Ziel der Steigerung der Patientenzufriedenheit (ANQ) sowie kontinuierlichen Auswertungen von Daten in verschiedenen Bereichen wurde weiterverfolgt und erfolgreich umgesetzt.
Die internen Prozessoptimierungen führten dazu, dass die Ergebnisse der Patientenzufriedenheit gesteigert werden konnten.
Aufgrund des fortlaufenden Datencontrollings konnten Qualitätsverbesserungsmassnahmen initialisiert und bei Bedarf umgesetzt werden. Darüber hinaus wurden interdisziplinäre Qualitätsgremien (Sturz, Dekubitus und Hygiene / Wundinfektion) gefestigt und der regelmässige Dialog mit zuständigen Spitalbereichen fortgeführt.

CIRS:
Im Vergleich zum Vorjahr wurden über das interne Portal mehr CIRS-Fälle gemeldet, was für eine erhöhte CIRS-Meldebereitschaft und dementsprechend höhere Sensibilisierung der Belegschaft sowie auch für grössere Akzeptanz des CIRS im See-Spital spricht. 
Die gemeldeten Beinahe-Unfälle werden nicht nur zur Ursachenanalyse und Lösungsfindung genutzt – in regelmässigen Abständen finden offene Fallvorstellungen für alle Mitarbeitenden statt.
Diese Termine schaffen ein besseres Verständnis für die Wichtigkeit der Thematik beim Personal des See-Spitals und bieten eine gute Möglichkeit, unterschiedliche Sichten der einzelnen Bereiche miteinander zu besprechen.

Übergeordnetes Sturzkonzept:
Im Jahr 2023 wurde ein aktualisiertes übergeordnetes Sturzkonzept eingeführt und das interdisziplinäre Qualitätsgremium Sturz gegründet, mit dem Ziel, die Belegschaft zu sensibilisieren und die Prozesse zur Sturzmeldung spitalweit zu optimieren.
Zusammen mit der Einführung des Sturzkonzeptes wurde eine grosse Schulungsoffensive für die Mitarbeitenden angeboten und die Onboarding-Prozesse, vorrangig bei der Pflege, wurden angepasst.
Im Qualitätsgremium Sturz werden zwei Mal im Jahr die Sturzzahlen besprochen und analysiert, die Umsetzung und Ergebnis von durchgeführten Massnahmen geprüft und, bei Bedarf, weitere Massnahmen festgelegt. Darüber hinaus werden die bestehenden KPIs fortlaufend geprüft und ggf. ergänzt. Daher wurden zusätzliche Faktoren (wie z. B. den Schweregrad der Verletzung infolge eines Sturzes oder die Personalauslastung auf der jeweiligen Station) als wichtige Kennzahlen neu definiert.

Moderne Diagnostik im See-Spital: 
Im Jahr 2023 kam bei chirurgischen Eingriffen im See-Spital zum ersten Mal auch das roboterassistierte Operationssystem Da Vinci zum Einsatz. Dank Da Vinci profitieren Patientinnen und Patienten von einer äusserst präzisen und minimalinvasiven Operationstechnik. Die moderne Technik ermöglicht ein besonders schonendes Operieren, was die Genesungszeit verkürzt und die Schmerzen verringert.
Durch das Herz-CT wurde die Diagnostikmöglichkeit von koronaren Herzerkrankungen verbessert. Die Untersuchung bietet noch weitere Vorteile für die Patient*innen: sie ist effizient und schmerzlos, ausserdem ermöglicht sie, den Verlauf der Erkrankung zu prognostizieren und die Wirksamkeit einer Therapie zu überprüfen.
Seit Sommer 2023 bietet das See-Spital die Endoskopischen Schluckuntersuchungen FEES (flexible endoskopische Evaluation des Schluckens) an, die unseren geschulten Spezialisten der Pneumologie und Logopädie ermöglicht, die Funktionen des Schluckvorganges genauestens zu beobachten und analysieren.

Campusapotheke: 
Mit der Eröffnung unserer Campusapotheke, direkt neben dem Haupteingang in das neue Spitalgebäude, hat das See-Spital den Service für die Medikamentenversorgung für unsere Patientinnen und Patienten erhöht. Das Sortiment ist an die stationären und ambulanten Patientenbedürfnisse angepasst und somit für Patient*innen nach einem Spitalaufenthalt oder nach einem ambulanten Eingriff sowie auch für Laufkundschaft bestens vorbereitet.

Qualitätsentwicklung in den kommenden Jahren
Für die kommenden Jahre hat das See-Spital weitere Schwerpunkte der Qualitätsentwicklung festgelegt, die es konsequent verfolgen wird: 

QMS (Qualitätsmanagementsystem):  
Im Rahmen des Qualitätsmanagementsystems wurden neue Themen konsolidiert. Für das Jahr 2024 plant das See-Spital, sich vorrangig u.a. den Bereichen: Medikationssicherheit, Indikationsqualität und Patientennutzen sowie das Schnittstellenmanagement bei Ein- und Austritt zuzuwenden.

Kontinuierliche Steigerung von Qualität und Patientenzufriedenheit: 
Das Qualitätsmanagement - Dashboard wird kontinuierlich weiterentwickelt, um die Qualitätskennzahlen noch detaillierter darstellen zu können, die Daten gezielter auszuwerten und das Optimierungspotenzial zu definieren.
Im Rahmen der anstehenden Aktualisierung der Qualitätsmanagement-Strategie wird sich dem Thema Reklamationen und Beschwerdemanagement stärker gewidmet, ein neues Konzept zum Umgang mit Beschwerden soll erstellt, die dazugehörigen Prozesse durchleuchtet und bei Bedarf angepasst werden. Das Ziel ist, Patientenfeedbacks und Beschwerden noch effizienter zu bearbeiten, um so die Patientenzufriedenheit weiter zu steigern und den Fokus auf positive Erfahrungen mit dem See-Spital zu legen.
Die Teilnahme an nationalen Messungen (gemäss Messplan) sowie interne Messungen werden weiterhin durchgeführt. Die Ergebnisse werden ausgewertet, analysiert und zur Einleitung von Verbesserungsmassnahmen genutzt.

Notfallpraxis See-Spital: 
Als effiziente Massnahme zur Behandlung weniger kritischen Falle, wird das Konzept der Notfallpraxis weiter ausgebaut und zeitnah umgesetzt. Damit soll die Wartezeit auf der Notfallstation verkürzt werden.

Prostatakarzinom Audits: 
Wie schon im Jahr 2022 nimmt das See-Spital weiterhin am Qualitätscontrolling für radikale Prostataektomie teil.
Das kontinuierliche Controlling der Fälle wird konstant ausgebaut. Hierzu wird die Zusammenarbeit mit den zuweisenden Praxen noch enger und der Dialog mit den Belegärzt*innen fortgeführt, um jederzeit eine lückenlose Dokumentation der betroffenen Fälle gewährleisten zu können.

Das Qualitätsmanagement ist als Stabsfunktion direkt der Geschäftsleitung unterstellt.

Für das Qualitätsmanagement stehen insgesamt 130 Stellenprozente zur Verfügung.