Zwei bis drei aktuelle Qualitätsschwerpunkte
Mit dem Programm «Interprofessionelle Reviews Psychiatrie» übernahmen die UPK ein nationales Qualitätssicherungsverfahren von H+. Mit dem Ziel Patientenfälle retrospektiv unter Einbezug von externen Fachpersonen zu analysieren und im kollegialen Austausch zu diskutieren, steht die Qualitätskontrolle und die kontinuierliche Qualitätsverbesserung im Mittelpunkt. Die UPK waren an der Entwicklung des Programmes beteiligt. Auch erste Reviews fanden an den UPK im Rahmen des Pilotbetriebs statt. Somit bedient sich die UPK durch «Interprofessionelle Reviews Psychiatrie» künftig einem Instrument mehr, um ihrem stetigen Bestreben, die Qualität zu sichern und laufend zu verbessern, nachzukommen. 

Zur externen Bewertung des Qualitätsmanagementsystems bereite sich die UPK auf das externe Assessment der European Foundation for Quality Management (EFQM) im November 2023 vor. Neben der Erstellung einer Bewerbungsschrift, in welcher u. a. die Alleinstellungsmerkmale und die Umsetzung des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses auf allen Unternehmensebenen aufgezeigt wurde, wurden mehrere Aktivitäten unternommen, um die Mitarbeitenden auf die Logik des EFQM-Modells zu sensibilisieren. Das kontinuierliche Arbeiten an der Weiterentwicklung der UPK durch das stringente Ausrichten der Massnahmen an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten aber auch anderer strategierelevanter Interessengruppen stand im Fokus.

Erreichte Qualitätsziele
Die UPK setzen mit Hochdruck die Qualitätsstrategie um. In diesem Zusammenhang wurden im 2023 folgende Ziele erreicht:

Zwei zentrale Projekte zur digitalen Transformation, welche bereits im Jahr 2022 gestartet sind, konnten im Jahr 2023 intensiviert bzw. abgeschlossen werden. Die vollständig digitale Abbildung administrativer Prozess wird sich in Zukunft auf die Effizienz und die Prozessqualität auswirken. Mit dem Abschluss der Konzeptionsphase im Projekt zur Implementierung eines neuen Klinikinformationssystems wurden die Spezifikationen an das neue System definiert und somit die Grundlagen für ein künftig effizienteres und noch patientenzentrierteres Handeln zu legen.

Das Alignment bestehender Behandlungsangebote der UPK konnte durch ein strategisches Projekt weiter verbessert werden, darüber hinaus wurde die Entwicklung neuer Behandlungsangebote vorangetrieben, um identifizierte Behandlungslücken sukzessive zu schliessen.   

Auf mehreren Pilotstationen wurden Huddles, eine moderne Form interprofessioneller Sitzungen eingeführt. Huddles (auf Deutsch «Gruppe») bezeichnet eine hochstrukturierte Sitzungsform, an welcher interprofessionell, kurz und im Stehen relevante Neuigkeiten zum Geschehen auf der Abteilung ausgetauscht werden. Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend und zeigen, wie effizient ein Austausch stattfinden kann und wie förderlich diese Sitzungsform für die Informationstransparenz auf der Abteilung ist. 

Im August 2023 wurde das SAM (Suchtambulatorium) mit dem Ziel unterschiedliche Behandlungsangebote in einem Suchtambulatorium unter einem Dach auf dem UPK-Campus zusammenzuführen, in Betrieb genommen. Im neuen Ambulatorium wurden nicht nur die Abteilungen ADS (Ambulanter Dienst Sucht), Janus (heroingestützte Abgabestelle) und AfS (Ambulanz für Suchtmedizin) personell und konzeptionell fusioniert, sondern auch neue und innovative Behandlungsangebote entwickelt und implementiert. So kommen im SAM z. B. auch Zerstäuber für die opioidgestützte Therapie zum Einsatz. Mit dem Umzug der KIS (Kriseninterventionsstation) vom Universitätsspital Basel (USB) auf den UPK-Campus im April 2023 konnte ein nahtloser Fortbestand des Konzepts wie am USB gewährleistet werden.
Mit beiden Umzügen konnte das therapeutische Angebot auf dem Campus zum einen verbreitert werden, gleichzeitig schaffte die Zentrierung aber auch zusätzliche Synergien hinsichtlich interdisziplinärer und abteilungsübergreifender Zusammenarbeit. Die gute interdisziplinäre Zusammenarbeit als auch die Behandlungsqualität im SAM konnten bereits kurz nach der Inbetriebnahme durch die Schweizerische Vereinigung für Qualitäts- und Management-Systeme (SQS) im Rahmen des Rezertifizierungsaudits nach der Qualitätsnorm QuaTheDA bestätigt werden.

Im externen Assessment der European Foundation for Quality Management (EFQM) im November bestätigten uns die Assessoren, dass es der UPK gelingt, agil auf die Bedürfnisse der Interessengruppen einzugehen und rasch neue, innovative Angebote für Patientinnen und Patienten zu schaffen. Die UPK entwickeln ihre Strategie auf Grundlage von systematischen Markt- und Umfeldanalysen und setzen sie mit einem stringenten Projektmanagementansatz um. Die UPK arbeiten hervorragend interprofessionell zusammen und leben ihre Vision «Herausragend und auf Augenhöhe». Somit konnten die UPK ihre Qualität merklich verbessern und wurden neu mit fünf Sternen ***** - das ist ein Stern mehr als im letzten Assessment im Jahr 2019, bewertet.

Ebenso wurden die UPK – nach zwei Kliniken in der Westschweiz – zur besten Deutschschweizer Fachklinik durch die Handelszeitung gewählt. Auf Basis der medizinischen Kennzahlen, Ergebnisse der Patientenzufriedenheitsmessung (ANQ) sowie dem Befragen von medizinischen Fachpersonen und Klinikleitenden belegten die UPK den dritten Platz (Vorjahr: fünfter Platz).

Qualitätsentwicklung in den kommenden Jahren
Die Qualitätsentwicklung wird weiter geprägt sein durch die digitale Transformation der UPK und insbesondere durch die Ablösung des bestehenden Klinikinformationssystems. Die digitale Transformation wird durch zusätzliche Standardisierung und des Einsatzes künstlicher Intelligenz (KI) den Reifegrad unseres Prozessmanagements massgeblich verbessern.  

Im Zuge der zunehmend geforderten Indikations- und Outcomequalität in den kommenden Jahren werden Outcomemessungen, externe Audits und Reviews noch an Bedeutung zunehmen. Durch die Analyse und Optimierung des bestehenden Kennzahlensettings wird die Entscheidungsgrundlage und die Nachweisbarkeit der Qualität in den UPK noch gesteigert werden können.

Die UPK verfügen über ein diversifiziertes Behandlungsangebot für alle Formen psychiatrischer und psychosomatischer Erkrankungen. Durch ein konsequentes Alignment aller Angebote unserer vier Kliniken und ihren stationären, tagesklinischen und ambulanten Bereichen verbessern wir in den nächsten Jahren stetig unsere Behandlungsqualität und ermöglichen unseren Patientinnen und Patienten eine optimale Teilhabe an der Gesellschaft. Die Vernetzung sowie die Erreichbarkeit aller Therapieangebote, unterstützt durch mobile Endgeräte, wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen. 

Mit Hilfe von strategischen Projekten zur Förderung der nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit soll den Nachhaltigkeitszielen der UPK Rechnung getragen werden. Neben dem sozialen Nachhaltigkeitsaspekt werden insbesondere die Bemühungen in ökologischer Nachhaltigkeit in den kommenden Jahren intensiviert werden.

Das Qualitätsmanagement ist als Linienfunktion direkt der Geschäftsleitung unterstellt.

Für das Qualitätsmanagement stehen insgesamt 305 Stellenprozente zur Verfügung.