Qualitätsstrategie und –ziele
Unser Bestreben ist es, die Bedürfnisse und Erwartungen unserer Patientinnen und Patienten zu erfüllen oder - wenn möglich - zu übertreffen. Dazu orientieren wir uns an anerkannten Qualitätsstandards. Regelmässig überprüfen wir unsere Weiterentwicklung, nehmen an Benchmarkprojekten teil und lassen uns nach den Kriterien der „Swiss Leading Hospitals“ (SLH) und den Normen ISO 9001:2015 und QuaTheDA auditieren.

Zwei bis drei aktuelle Qualitätsschwerpunkte
Kontinuität im Qualitätsmanagement
Durch einige Wechsel in Schlüsselpositionen in der Privatklinik Meiringen sowie in der Michel Gruppe bestand die Anforderung, das bestehende Qualitäts-System nahtlos in neue Hände zu übergeben. Dies gelang durch eine lückenlose Neubesetzung aller Positionen durch wiederum sehr kompetente und erfahrene Mitarbeitende. Es gelang, die Instanzen effizient zu vernetzen und den Schwung von „neuen Ideen“ zu nutzen. Bspw. ergaben sich neue Inputs in der Mess-Systematik, im Datenmanagement oder in der überbetrieblichen Vernetzung.

Zentralisierung der Hotellerie
Die auf zwei Standorte der Michel Gruppe verteilte Hotellerie wird in der Dienstleistungsgesellschaft Michel Services zusammengefasst. Damit entstehen direktere Ansprechpersonen, schlankere Prozesse und eine einheitlichere Leistungserbringung. Die Privatklinik Meiringen bezieht zukünftig die Leistungen aus den Michel Services und kann sich noch stärker auf die Kernleistungen fokussieren.

Erreichte Qualitätsziele
Revidiertes Datenschutzgesetz – Zwischenstand
Die Privatklinik Meiringen unterzog sich einem ausführlichen Audit durch externe Fachkräfte. Die Arbeiten der Vorjahre wurden analysiert, und weitere Meilensteine skizziert vor der Inkraftsetzung des revidierten Gesetzes am 01.09.2023. Im Audit zeigte sich, dass alle Mitarbeitenden bereits zu einem hohen Grad sensibilisiert sind, und die Prozesse der direkten Zusammenarbeit mit unserer primären Kundengruppe – den Patientinnen und Patienten – den gesetzlichen Anforderungen schon 2022 weitestgehend genügen.

Feedbackmanagement
Wir befragen u.a. alle unsere stationären Patientinnen und Patienten dauerhaft bei Austritt zu diversen Aspekten, welche ihre Zufriedenheit und damit indirekt die (nicht) erfüllten Kunden-Erwartungen aufzeigen. Die Auswertungen werden monatlich den Stationen und grösseren Facheinheiten zur Verfügung gestellt, damit diese den Erreichungsgrad ihrer eigenen Jahresziele überprüfen können. Diese Fragebögen enthalten nicht nur „Kreuzchen“, sondern etliche, oft sehr persönliche, zum Teil seitenlange Wortmeldungen, die wir verstärkt systematisch (qualitativ) auswerten:

• Lob kann so sehr direkt an die Mitarbeitenden oder Teams zugespielt werden.
• Ausformulierte Hinweise auf Verbesserungspotentiale ergänzen die eher technischen Messungen sowie deren Auswertungen massgeblich.
• Chancen auf einen direkten Austausch mit den Patient:innen nutzen wir unverzüglich.
• Eine Kombination mit anderen Meldewegen (Ideenmanagement, Anregungen und Beschwerden) schärft das Verständnis für die Schwerpunktsetzung: Gutes kultivieren, Potentiale nutzen.

Qualitätsentwicklung in den kommenden Jahren
Externe Faktoren
Die Änderungen auf behördlicher sowie auf vertragsrechtlicher Seite werden uns die nächsten Jahre stärker beschäftigen und die Stossrichtung Qualität massgeblich beeinflussen:

• Die Anforderungen der Eidgenössische Qualitätskommission (EQK) sind laufend in Erfahrung zu bringen und nachzuführen.
• Der erweiterte Qualitätsvertrag von H+ wird voraussichtlich im Sommer 2023 in einer revidierten Version nochmals dem Bundesrat vorgelegt.
• Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) genehmigt Tarife und engt den finanziellen Spielraum weiter ein, v.a. im Zusatzversicherungsbereich. Zertifizierte Bereiche werden sich noch stärker auf den qualitativen Nachweis der (Einzel-)Leistungen fokussieren müssen.
• Im Nationalen Verein für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken entstehen überarbeitete und umfassendere Messungen, und Pilotprojekte im ambulanten Bereich stehen im Abschluss.
• Das revidierte Datenschutzgesetz verändert technische Prozeduren in eine leider nicht effizientere Richtung.
• Die Digitalisierung macht auch im Haslital nicht Halt: die Messsysteme werden auf schnellere, kürzere, zeitnahere Befragungen optimiert und nehmen Rücksicht auf die strukturellen Anpassungen der Leistungen (Zentrumsbildung, Ambulantisierung).

Interne Faktoren

• Die Stossrichtung Qualitätsmanagement der gesamten Michel Gruppe wird v.a. aufgrund der externen Faktoren, aber auch der veränderten internen Bedürfnisse der einzelnen Betriebe der Gruppe neu aufgesetzt.
• Zentrale, stark verankerte Software-Komponenten im Bereich des Meldewesens (u.a. CIRS) werden vom Hersteller nicht mehr unterstützt und müssen ausgetauscht werden – und damit bietet sich die Chance, die Abläufe auf eine konsequentere und systematische Umsetzung des PDCA-Kreislaufes (nach Deming) hin zu optimieren.
• Im Rahmen der zertifizierten Systeme werden die Auditor:innen-Pools für eigene Auditor:innen ausgebaut und damit die Vernetzung der Disziplinen gefördert.

Die Privatklinik Meiringen gehört zur Michel Gruppe (mit Sitz in Willigen, Meiringen) und bezieht diverse Supportleistungen wie IT, Kommunikation, Hotellerie und auch das Qualitätsmanagement von der Michel Gruppe.

Das Qualitätsmanagement ist direkt dem CEO der Privatklinik Meiringen unterstellt und umfasst fachlich bzw. organisatorisch alle Funktionen, die mit dem Qualitätsmanagement direkt oder indirekt in Zusammenhang stehen. Im Wesentlichen sind dies z. B. die Betreuung des Qualitätsmanagementsystems, die Begleitung von Messungen und Datenerhebungen, das Risikomanagement sowie die Anleitung und Koordination der den Qualitätsthemen zugeordneten Ansprechpersonen der Pflege und Medizin.

Das Qualitätsmanagement ist als Linienfunktion direkt der Geschäftsleitung unterstellt.

Für das Qualitätsmanagement stehen insgesamt 80 Stellenprozente zur Verfügung.